von: http://www.alumniportal-deutschland.org/deutschland/kultur/artikel/tweetup-twitter-museum-1.html
Tweetup: Twittern im Museum und bei Kulturveranstaltungen

Der
Begriff „Tweetup“ ist ein Wortspiel aus „Twitter“ und „Meetup“ und
steht für ein über das soziale Netzwerk Twitter organisiertes Treffen in
der realen Welt. Immer mehr Kultureinrichtungen nutzen Tweetups, um
sich für die digitale Welt zu öffnen und so auch neue Besuchergruppen zu
erschließen.
In der praktischen Umsetzung sieht das so aus: Eine Veranstaltung
wird einige Wochen vor dem Termin über Twitter angekündigt und mit einem
„Hashtag“ (Schlagwort) versehen. Der Tweetup kann so mit gezielten
Informationen vorbereitet werden. Zum Tweetup selbst treffen sich alle
interessierten Twitterer am geplanten Ort und halten ihre Smartphones
und mobilen PCs bereit. Alles, was sie gerade sehen und hören,
kommunizieren und kommentieren sie direkt in die Twittergemeinde. Dazu
gehören auch Fotos.
Auf diese Weise können auch Twitterer, die nicht anwesend sind, der
Veranstaltung folgen und sich ihrerseits am (Twitter-)Gespräch
beteiligen. Da ein Tweet nicht mehr als 140 Zeichen haben darf, ist es
fast eine Art Kunst, seine Gedanken und Eindrücke in diesem Format zu
formulieren: die sogenannte „Kurznachrichtenkunst“. So liegt nahe, dass
man sich vor allem in der Kulturszene Tweetups nutzbar macht. Zuerst
waren es die Museen, die diese Chance erkannten.
Digitales Kulturerlebnis: Ein Tweetup im Museum
Durch den Austausch der Twitterer untereinander erhält die
Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur nicht nur eine neue Dimension,
sondern auch viel größeren Raum als bisher. Zu den Wegbereitern der
Kultur-Tweetups gehört das Netzwerk „Kulturkonsorten“. Es hat am 14.
September 2011 im Deutschen Museum München den ersten Tweetup in einem
deutschen Museum initiiert. Bis heute gehört Kulturkonsorten zu den
führenden Organisatoren von Tweetups.
Kulturkonsorten hat auch den Begriff „Twittersalon“ geprägt: So wie
sich im 19. Jahrhundert Kulturinteressierte in Salons trafen, um über
Kunst und Kultur zu reden, so geschieht dieser Austausch nun im
Twitter-Raum. Als „eine sehr spontane Echtzeitkommunikation“ beschreibt
dies die Medienwissenschaftlerin Tanja Neumann.
Und die Eindrücke und Fragen der anderen Twitterer bereichern das
Kunsterleben des Einzelnen vielleicht sogar mehr als ein herkömmlicher
Museumsbesuch. In zahlreichen Museen haben mittlerweile Tweetups
stattgefunden, gehäuft vor allem zum „ersten bundesdeutschen Museumstweetup“ anlässlich des 36. Internationalen Museumstags am 12. Mai 2013.
Beispiel eines Tweetups im Museum für Kommunikation in Frankfurt
Tweetups in Theater und Konzert
Auch Theater nutzen mittlerweile Tweetups, so zum Beispiel das
Theater Heilbronn erstmals im Februar 2013, wo die Twitterer an einer
Musiktheaterprobe teilnehmen durften. Im September 2012 fand bereits ein
Tweetup bei einem Konzert des Sinfonieorchesters des Hessischen
Rundfunks in Frankfurt am Main statt.
Organisator dieser beiden Tweetups war ein Team namens „KultUp“, das
sich auf kulturelle Themen spezialisiert hat und seine Tweetups deshalb
„KultUps“ (Kultur-Tweetups) nennt. Das Team baut gezielt eine
kulturinteressierte Community auf, die von Event zu Event mitgenommen
und bereits im Vorfeld eines Kultups mit
Hintergrundwissen versorgt und verlinkt wird. Für die
Kultureinrichtungen sind solche Initiativen auch ein großer Werbefaktor,
da neue Besuchergruppen angesprochen werden.
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