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Das E-Book auf dem deutschen Buchmarkt: Blätterst Du noch oder scrollst Du schon?

In
Zeiten von Smartphones und Netbooks ist es nur logisch, dass man auch
Bücher in elektronischer Form konsumiert – ob literarische Klassiker,
Kriminalromane oder wissenschaftliche Fachbücher. Doch bedeutet das
auch: Das gute alte gedruckte Buch wird früher oder später verschwinden?
Wie verändern E-Books den Buchmarkt, welche Möglichkeiten bieten sie
Nutzern, Autoren und Verlegern?
Die praktischen Vorteile elektronischer Bücher liegen auf der Hand:
Man kann E-Books bequem überallhin mitnehmen. In der Hand- oder
Jackentasche, in jedem noch so kleinen Reisegepäck ist Platz für einen
E-Book-Reader, und leicht sind die Geräte auch. So muss man sich nicht
mehr vor dem Urlaub entscheiden, welches Buch man am Strand lesen will.
Man kann gleich eine ganze Bibliothek dabei haben. Durch die ständige
Weiterentwicklung der Lesegeräte kann man mittlerweile bei vielen
Modellen (beispielsweise dem Kindle Paperwhite von Amazon)
seine Texte bequem markieren und kommentieren, übers Internet Begriffe
nachschlagen oder sogar Markierungen anderer Leser sehen.
E-Books: Konkurrenz für Papierbuch und Buchhandel?
Natürlich haben E-Books und E-Book-Reader wie jede neue technische Errungenschaft
auch Gegner. Als die ersten elektronischen Bücher und Lesegeräte auf
den Markt kamen, gab es vor allem bei Autoren, Verlegern und
Buchliebhabern große Skepsis. „Argumente gegen das E-Book sind oft
entweder nostalgische Verteidigung des Papiers oder berechtigtes
Schimpfen über die Unzulänglichkeit der Lesegräte und den Formatewirrwarr“, schrieb die deutsche Tageszeitung taz im Oktober 2012. Bei Buchhändlern machte sich außerdem die Angst breit, sie könnten gänzlich
überflüssig werden. Denn wenn die Leser ihre Bücher künftig online
kaufen, würden sie nicht mehr auf die beratende und vermittelnde
Tätigkeit des Buchhandels angewiesen sein. Die taz allerdings folgert: „Wie Vinylschallplatten werden auch Papierbücher im Handel sein, solange wir sie kaufen wollen.“
Neue Möglichkeiten durch das E-Book
Inzwischen argumentieren auch immer mehr Menschen aus der
Buchbranche, dass die elektronische Alternative zum gedruckten Buch
dieses niemals ganz verdrängen wird. Das E-Book bringt aber auch völlig
neue Möglichkeiten für Schreibende und Lesende mit sich. Durch das „Book-on-Demand“-Verfahren
werden unnötig hohe gedruckte Auflagen verhindert. Außerdem sind bei
E-Books ganz neue Arten der Interaktion zwischen Autor und Leser oder
die über den Text hinausgehende Verknüpfung von Geschichten mit Video,
Bild und Ton möglich.
Wie lesen Sie? Ziehen Sie Papierbücher vor oder sind Sie schon auf E-Books umgestiegen? Erzählen Sie es uns in der Gruppe KULTUR – CULTURE der Alumniportal-Community!
Auch Heribert Tenschert, Antiquar und Besitzer von 250.000 Büchern
aus neun Jahrhunderten, hat keinerlei Angst vor dem E-Book: „Ich sehe
das E-Book eher als flankierende Maßnahme zur Befestigung dessen, was
ich immer schon geliebt habe. Ich meine das Buch als Gesamtkunstwerk:
literarisch, aber auch künstlerisch. Ich meine das Papier, den Einband,
das Schriftbild, die Illustration, also eigentlich all das, was heute
kaum noch Aufmerksamkeit erfährt. Das E-Book wird dazu beitragen, den
Blick auf das Buch als Kunstwerk zu schärfen.“
Die Rolle des E-Books auf dem Buchmarkt
Dass viele Menschen am Papierbuch festhalten, beweisen auch
Statistiken und Studien zum Marktanteil elektronischer Bücher, wie etwa
die E-Book-Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Aus ihr geht unter anderem hervor: Die deutschen Verlage, von denen
heute etwa die Hälfte E-Books anbieten, haben 2011 nur einen Anteil von
gut 6 Prozent ihres Gesamtumsatzes durch den Verkauf von E-Books
gemacht. Im Vergleich zu den Vorjahren steigen die Verkaufszahlen der
E-Books aber stetig; so wird für 2015 ein Anteil von 17 Prozent
erwartet.
Im internationalen Vergleich stehen nicht nur die deutschen, sondern
generell die westeuropäischen Leser dem Elektrobuch noch skeptischer
gegenüber als beispielsweise die Leserschaft in Nordamerika und Asien,
wie folgende Statistik zeigt:
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Es besteht also kein Grund zur Sorge für Leser, die weiterhin von Hand blättern und Lieblingsstellen anstreichen wollen, die Eselsohren und Bücherregale lieben, die Wert auf einen schön gestalteten Buchumschlag legen und die lieber auch zukünftig mit Übergepäck verreisen, weil ihr Herz einfach am guten alten Buch hängt.
Im Internet gibt es viele Ratgeber, die verschiedene
E-Book-Reader getestet und verglichen haben. Haben Sie vielleicht eine
persönliche Empfehlung für uns? Dann teilen Sie diese und weitere E-Book-Tipps mit uns und anderen Alumni in der Community des Alumniportals!
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