Jumat, 03 Januari 2014

Abwarten und Tee trinken

von: http://www.alumniportal-deutschland.org/deutschland/essen-trinken/artikel/die-deutsche-tee-kultur-1.html
Abwarten und Tee trinken



Deutschland gilt nicht als reine Tee-Trinker-Nation. In der Tat ist der Kaffeeverbrauch um ein Vielfaches höher als der Teeverbrauch. Vor allem schwarzer Tee wird immer beliebter und die an der Nordseeküste lebenden Ostfriesen sind sogar die Weltmeister im Tee-Trinken.
 
Es hat lange gedauert, bis der Tee nach Deutschland kam. Dann aber kräftig: 100 Tassen Tee am Tag empfahl zum Beispiel der Leibarzt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg im 17. Jahrhundert. Nur der Adel konnte sich das Luxusgut kaufen. Es kam als grüner Tee nach einer achtmonatigen Schiffsreise nach Deutschland und war entsprechend teuer. Heutzutage verläuft der Transport natürlich bedeutend schneller und Tee ist für jedermann erschwinglich. Weltmeister im Tee-Trinken sind die Ostfriesen mit 290 Litern Tee im Jahr – die deutschen Küstenbewohner liegen damit weit vor den Traditionstrinkern aus England und Irland. Der deutsche Durchschnittsverbrauch liegt bei 26 Litern im Jahr – Tendenz steigend. Der Kaffeeverbrauch hingegen erreicht ganz andere Werte: 165 Liter im Jahr – das sind etwa vier Tassen täglich für jeden Einwohner vom Baby bis zum Greis.
 
Woher kommen die Tees? 
 
Tee-Anbaugebiet (c) ColourboxDer bekannteste und meist verkaufte ist der Schwarze Tee, der durch Trocknen der Blätter, Ausrollen und Oxidation entsteht. Die Anbaugebiete für die kräftige Ostfriesenmischung etwa sind Sri Lanka (Ceylon), Assam im Osten Indiens und die Region die Stadt Darjeeling am Fuße des Himalayas. Es ist eines der berühmtesten Tee-Anbaugebiete der Welt. Aus Indien stammen auch viele Grüne Tees, der ursprünglich aber aus China kommt. Aus Indien kommen, neben Japan, die meisten Sorten. Eine Besonderheit ist der Weiße Tee, der in Südchina, Sri Lanka und Kenia angebaut wird. Er wird aus den noch ungeöffneten Blattknospen an den Spitzen des Teestrauchtriebs gewonnen. Sie sind von einem silbrig-weißen Flaum umgeben. Der Tee ist sehr wertvoll – 30.000 Blattknospen ergeben ein Kilogramm Tee. Der Rooibus- oder auch Rotbusch-Tee wächst ausschließlich auf den Hügeln am Kap Südafrikas. Die nadelähnlichen Blätter des Rotbuschs werden einmal jährlich geerntet, zerkleinert, fermentiert und in der Sonne getrocknet. Dieser Tee enthält viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente und ist koffeinfrei.
 
Auch Deutschland hat eine Teezeremonie
 
Nicht nur die Japaner zelebrieren die Zubereitung von Tee. Während in Japan allerdings das Ritual der Zubereitung einen eigenen Wert hat, geht es in Deutschland darum, einen optimalen Geschmack zu bekommen. In beiden Kulturen gilt jedoch: Teezubereitung braucht Zeit. Nach ostfriesischem Brauch kommt erst Tee in die Kanne. Etwa 20 Gramm pro Liter sind ein Minimum. Man rechnet auch einen Löffel pro Tasse und einen für die Kanne. Das heiße Wasser - der Aufgruss - soll die Blätter gerade bedecken. Dann drei bis fünf Minuten ziehen lassen. Jetzt wird die Kanne mit heißem (nicht mit kochendem) Wasser aufgefüllt. Anschließend füllt man den Tee durch ein Sieb in eine vorgewärmte Servierkanne. Erst werden Kluntjes (weißer Kandiszucker) in die Tasse gegeben, dann gießt man den Tee ein: Wenn der Zucker sich zersetzt, kann man ein leichtes Knistern hören. In die volle Tasse wird dann ein Löffel Sahne langsam vom Rand her eingefüllt. So entstehen „Wulkje“ – weiße Wolken. In Ostfriesland wird der Tee nicht umgerührt. Die Sahne wird links herum, also gegen den Uhrzeigersinn, eingetröpfelt. So bleibt die Zeit stehen, sagen die Ostfriesen – eine schöne Vorstellung, denn zum Teetrinken sollte man sich Zeit nehmen!

0 komentar:

Posting Komentar