Jumat, 03 Januari 2014

Castingshows – Aufstieg und Untergang eines Popstars

von: http://www.alumniportal-deutschland.org/deutschland/kultur/artikel/castingshows-popstar-musikbusiness.html

Castingshows – Aufstieg und Untergang eines Popstars


„Star Search“, „Pop Idol“, „X Factor“ – Castingshows sind aus dem Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Für viele junge Menschen scheinen sie den schnellsten Weg zum großen Erfolg im Musikbusiness zu versprechen. Doch wo sind all die Popstars aus den Shows der letzten Jahre heute?  
 
Wer von einer Karriere als Popstar träumt, versucht den Sprung ins Musikbusiness heute oft über eine der zahlreichen Castingshows. Diese versprechen schnellen Reichtum und Erfolg: Über Nacht wird man zum Star und es jubeln einem die Massen zu. Man ist man bekannter als manch ein Minister. So die Theorie. Doch wie fühlt es sich wirklich an, Teilnehmer – vielleicht sogar Gewinner – einer Castingshow zu sein? Was ist die Kehrseite? Und was kommt danach?
 
„Popstars“, „Deutschland sucht den Superstar“ (kurz: „DSDS“), „The Voice of Germany“, „X Factor“, „Unser Star für Baku“ – das sind nur einige der vielen Castingshows, die es allein in Deutschland gibt und die Millionen Fernsehzuschauer sehen. Die meisten dieser Shows, „DSDS“ oder „X Factor“ zum Beispiel, gibt es auch in vielen anderen Ländern. So kann man in Kolumbien „El Factor X“ oder in Neuseeland „NZ Idol“ sehen, in Ungarn der nächste „Megasztár“, in Österreich sogar „Held von Morgen“ werden. Obwohl Talentwettbewerbe vermutlich beinahe so alt sind wie die Menschheit, boomen gerade in den letzten Jahren die Castingshows im Fernsehen.
 
Darin begegnen uns oftmals sehr junge Menschen, die mal mehr, mal weniger Gesangstalent haben, immer jedoch wollen sie reich und berühmt werden. Gestern noch völlig unbekannte Durchschnittsbürger, treten sie in den Castingshows plötzlich vor einer Jury aus Experten und vor großem Publikum an, um zu beweisen, ob sie das Talent zum Popstar haben.
 
Kennen Sie vielleicht jemanden, der an einer Castingshow teilgenommen oder sich beworben hat? Oder haben Sie sogar selbst schon mal ein Casting besucht? Diskutieren Sie mit uns in der Community-Gruppe KULTUR – CULTURE über Castingshows!
 
Dabei geht es natürlich nicht nur darum, wer die beste oder außergewöhnlichste Stimme hat. Vielmehr werden über Nacht die möglichen Popstars von morgen in eine gigantische Marketingmaschinerie hineingezogen: Interviews, Hintergrundberichte, Stylings, Coachings, Auftritte in Limousinen und auf roten Teppichen finden statt. Sehr schnell glauben sie, schon im Musikbusiness gelandet zu sein, fühlen sich auf Augenhöhe mit Madonna und Robbie Williams. Doch das verlangt von ihnen äußerste Disziplin und Kompromissbereitschaft. Denn in diesem Bereich des Musikbusiness setzt sich meistens die Persönlichkeit durch, die möglichst formbar und werbewirksam ist und für die ein Produzent einen passenden Hit in der Schublade hat und die dabei Nerven wie Stahlseile besitzt.
 
Erfolgswelle oder Ruhe nach dem Sturm: Was kommt nach der Castingshow?
 
Doch was passiert eigentlich, wenn man es dann geschafft hat? Was wird aus den Siegern der Castingshows? In den meisten Fällen, die man in Deutschland in den letzten Jahren verfolgen konnte, war es mit dem großen Hype kurz nach der Show vorbei. Einige ehemalige Gewinner sind zwar immerhin noch im Musikbusiness tätig, wie zum Beispiel Alexander Klaws, der 2003 die erste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ gewann. Er hat seither mehrmals Management und Musikrichtung gewechselt, war Musicaldarsteller und versucht nun sein Glück als Schlagersänger.
 
Für andere war der Traum vom Popstar jedoch schon bald nach der Castingshow ausgeträumt. Elisabeth Erl etwa, die 2004 als „Elli“ die Siegerin der zweiten DSDS-Staffel wurde, hat zwar ein eigenes Plattenlabel gegründet, ist aber heute hauptberuflich Lehrerin. Und Lena Meyer-Landrut, die 2010 den Eurovision Song Contest gewonnen hat, versucht gerde ein Comeback. Für 2013 sind wieder Konzerttermine geplant.
  
Es ist schwierig, sich im Musikbusiness durchzusetzen und der Konkurrenzkampf ist hart. Das erklären die Jurymitglieder den Kandidaten in den Castingshows vom ersten Auftritt an immer wieder. Und genau dieses Argument ist auch die Entschuldigung dafür, dass sie die Nerven der Kandidaten besonders strapazieren, wenn sie vor jedem Voting-Ergebnis noch längere Pausen machen, um die Spannung zu erhöhen, oder wenn sie weniger talentierte Teilnehmer bloßstellen, weil das ja die Zuschauerquote erhöht.
 
Besonders für die Gewinner ist es schwer, sich nach dem kurzen Ausflug in das Dasein eines Popstars neu zu orientieren und den eigenen Weg zu finden. Das zeigen auch die vielen neuen Bücher, die das Phänomen der Castingshows wissenschaftlich untersuchen oder in denen ehemalige Teilnehmer von ihren Erfahrungen berichten und mit der Branche abrechnen. Eines der Bücher stammt von Martin Kesici und Markus Grimm, Sieger bei „Star Search“ beziehungsweise „Popstars“. In ihrem Buch „Sex, Drugs & Castingshows: Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co. Zwei Gewinner packen aus“ verrät Kesici gleich am Anfang: „Ich wollte niemals Popstar werden. Wenn, dann schon ROCKstar!“

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