Jumat, 03 Januari 2014

Musikfestivals wie die Bayreuther Festspiele prägen die deutsche Kulturlandschaft

von: http://www.alumniportal-deutschland.org/deutschland/kultur/artikel/bayreuther-festspiele-musikfestivals.html 

Musikfestivals wie die Bayreuther Festspiele prägen die deutsche Kulturlandschaft


Musikfestivals haben in der deutschsprachigen Kulturlandschaft eine lange Tradition. Zu den bekanntesten gehören die von Richard Wagner gegründeten Bayreuther Festspiele und das seit 1845 bestehende Beethovenfest in Bonn. Heute gibt es allein in Deutschland weit über 500 große und kleine, sehr verschiedenartige Festivals klassischer Musik.
 
Die einzelnen Konzerte und Veranstaltungen der Musikfestivals sind an den unterschiedlichsten Orten zu erleben: in Konzertsälen und Schlössern, auf Freiluftbühnen oder in Kirchen. Das größte europäische Klassikfestival, das Schleswig-Holstein Musikfestival (SHMF), spielt sogar einige Konzerte in Scheunen. Einige Festivals pflegen vor allem Barockmusik oder die Werke bestimmter Komponisten, andere sind auf Klaviermusik oder Oper spezialisiert. Wieder andere Musikfestivals fördern zum Beispiel gezielt die zeitgenössische Musik wie die Donaueschinger Musiktage. Sie sind seit Jahrzehnten eine wichtige Adresse für junge Komponisten.

200. Geburtstag von Richard Wagner
 
Im Jahr 2013 gilt besonders großes Interesse den Bayreuther Festspielen, denn am 22. Mai wurde der 200. Geburtstag von Richard Wagner (1813-1883) gefeiert, der sein ganz persönliches Musikfestival 1876 gegründet hatte. Wagner zählt zu den umstrittensten Komponisten der Musikgeschichte, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen, weil er den Text und die Musik seiner Opern in einem ganz neuen Stil schrieb, mit dem er schon zu seinen Lebzeiten die Musikwelt in glühende Anhänger und entsetzte Gegner spaltete.
 
Der zweite Grund ist Wagners Antisemitismus, den er in vielen Schriften formulierte. Dabei muss man allerdings bedenken, dass im 19. Jahrhundert Antisemitismus in Deutschland ziemlich verbreitet und Wagner kein Einzelfall war. Vielleicht fände Wagners Haltung auch gar nicht so große Beachtung, wenn nicht Adolf Hitler ein großer Wagnerverehrer, Stammgast der Bayreuther Festspiele und ein enger Freund der Familie Wagner gewesen wäre.
 
Diese Tatsache ist für die Familie Wagner bis heute ein Problem, das lange Zeit verdrängt wurde. Und so wird auch in diesem Jahr wieder von allen Seiten gefordert, dass die Familie sich ganz besonders mit ihrer Position in der Zeit des Nationalsozialismus intensiv auseinandersetzen sollte. Viel wird zurzeit auch darüber diskutiert, ob man das Werk und die Persönlichkeit eines Künstlers voneinander trennen kann – schreiben Sie uns Ihre Meinung dazu in der Community.

Die Bayreuther Festspiele
 
Um seine neuartigen Opern ganz nach seinen Vorstellungen aufführen zu können, brauchte Richard Wagner eine passende Bühne. Deshalb ließ er in den 1870er Jahren in der süddeutschen Kleinstadt Bayreuth ein „Festspielhaus“ für sein eigenes Musikfestival bauen. Dort finden bis heute alljährlich die Bayreuther Festspiele statt. Finanziell unterstützt wurde er dabei von dem bayerischen „Märchenkönig“ Ludwig II., der ein sehr großer Verehrer von Wagners Musik war.
 
Auf dem Programm der Bayreuther Festspiele, die bis heute von der Familie Wagner geleitet werden, stehen ausschließlich Opern von Richard Wagner. Die Tickets für die Vorstellungen sind so begehrt, dass es dafür lange Wartelisten gibt. Im Jahr 2013 wurden die Bayreuther Festspiele am 25. Juli feierlich eröffnet, und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gehörte wieder zu den vielen prominenten Gästen auf diesem Musikfestival.

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