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Deutsches Brot – die größte Vielfalt der Welt

„Warum hat ausgerechnet die deutsche Brotkultur eine so extreme Vielfalt von rund 300 Sorten?“, wundert sich Hamid Boukheraz
aus Marokko - und die Frage ist berechtigt: Denn Deutschland gilt als
das Land, in dem es die größte Auswahl an Brotsorten gibt.
Weit über 300 Arten werden im ganzen Land gebacken, und die
unterscheiden sich je nach Region nochmals. Diese große Vielfalt hat
verschiedene Gründe: Einer davon sind die vielen Getreidesorten wie zum
Beispiel Weizen, Dinkel oder Roggen, die in Deutschland wachsen. Ein
anderer Grund ist die gute und kreative Ausbildung von Bäckermeistern,
die es in vielen Ländern so nicht gibt. Auf diese Weise hat sich ein
Handwerk entwickelt, durch das das deutsche Brot zum vollwertigen Nahrungsmittel geworden ist und nicht nur eine Beilage darstellt.
Brotsorten als Weltkulturerbe
Da das Brot in Deutschland einen hohen Stellenwert besitzt, ist es
auch keine große Überraschung, dass ausgerechnet ein sprechendes Brot
mit dem Namen „Bernd“ zu einem beliebten Kinder-Idol wurde. Seit 2000
ist „Bernd das Brot“ auf dem Kinder-Sender „KiKA“ zu sehen, wo es mit
seiner ewig schlechten Laune das Publikum zum Lachen
bringt. Aber die Deutschen haben mit ihrem Brot noch größeres vor: Im
Jahr 2011 begann der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit
dem Sammeln von Brotrezepten, um sich bei der UNESCO zu bewerben. Denn
die Brotsorten sollen wie die Chinesische Akupunktur oder der
Argentinische Tango in das Weltkulturerbe aufgenommen werden. „Unser
Ziel ist es, die natürlich gewachsene deutsche Brotlandschaft zu
bewahren“, sagt Peter Bäcker, der Präsident des Verbandes. „Deshalb
hoffen wir, dass wir bis Ende 2012 in die Liste als Weltkulturerbe
aufgenommen werden“.
Deutsche Brotsorten im Ausland
Tatsächlich ist das deutsche Brot in vielen Ländern der Welt zu einem
Markenzeichen geworden. So sind unter anderem auch in Kanada,
Australien, Großbritannien, Indien und den USA deutsche Bäckereien zu
finden. Die Kunden sind Touristen aus Deutschland, aber auch viele
Menschen, die dort studiert oder gearbeitet haben. Denn wer das deutsche
Brot einmal probiert hat, erinnert sich immer wieder gerne an den guten
Geschmack: „Ich kann mich an keinen solchen Tag erinnern, an dem ich
bei meinem Aufenthalt in Deutschland kein Brot gegessen habe. (...)
Während ich das schreibe, erinnere ich mich schon an den tollen
Geschmack und Geruch des deutschen Brots“, schwärmt Puneet aus Indien. Auch Bourahima
aus Mali denkt gerne an die Brotsorten zurück: „Die Form und die
Vielfalt von Brot hat mich so stark beeindruckt und alle Sorten waren so
reich an Nährstoffen“.
Der Bäcker - ein gefährdeter Beruf
Felix Barnes aus Ghana und Mamadou Mbaye aus
Senegal müssen in ihren Heimatländern dagegen auf das Brot verzichten,
das sie in Deutschland so gerne gegessen haben. Denn in den beiden
afrikanischen Ländern gibt es noch keine deutschen Bäckereien. Aber auch
in Deutschland werden sie weniger: Schuld daran haben vor allem
Supermärkte, die das Brot zu billigen Preisen verkaufen. Außerdem gibt
es immer weniger Jugendliche, die den anstrengenden Beruf lernen wollen.
Trotzdem steht für Felix Barnes fest: „Die deutsche Bäckerei ist
einfach die Beste!“.
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